Beschreibung
Die Humagne Blanche ist eine waschechte Walliserin und trotz ihres Namens überhaupt nicht verwandt mit dem Humagne Rouge. Sie gehört zu den allerersten Walliser Rebsorten die schriftlich erwähnt wurden. Ihr Name erscheint bereits im 14. Jahrhundert in einem Register aus dem Val d’Anniviers (1313).
Bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet, verschwand sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts fast völlig, um dann nach und nach wieder etwas Boden gut zu machen. Sie ist empfindlich, verlangt beste Pflege, gute Hanglage und begrenzte Erträge.
Der Humagne Blanche schreibt man gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. So spielte Sie bis zur Mitte des 20. Jahrhundert an der Bettseite der Wöchnerinnen eine besonders wichtige Rolle. Sie hat den Ruf, dreimal mehr Eisen als andere Rebsorten zu enthalten und ist auch der Wein der grossen Gelegenheiten und Anlässe. Dabei soll die Humagne Blanche Schmerzen lindern, den Körper stärken, die Gebärmutter reinigen und neues Blut geben. Die Wöchnerin kann davon bis zu einem Liter pro Tag einnehmen.
Neuste chemische Analysen haben jedoch gezeigt, dass diese alte Rebsorte in der Tat nicht mehr Eisen als andere Trauben aufweist. Doch der Brauch, den frischen Müttern eine Flasche Humagne Blanche zu schenken, gehört heute noch zu den Walliser Traditionen.
Quelle und mehr Informationen zur Rebsorte Humagne Blanche finden Sie unter:
– Weinmuseum Wallis (Salgesch)
– Branchenverband Walliser Weine